Das russische Kultusministerium hat untersagt,
Andrzej Wajdas Film „Katyn“ in den Räumlichkeiten des Wissenschaftlichen
Informationszentrums von MEMORIAL Petersburg zu zeigen. Die
Organisation habe hierfür nicht die Berechtigung des Ministeriums (die
nach einer Gesetzesnovelle des letzten Jahres
erforderlich ist). In dem Schreiben der Behörde, das Memorial heute
erhielt, steht im übrigen fälschlich „Chatyn“ statt „Katyn“. Ein
Verstoß wird mit administrativen Geldstrafen geahndet.
Wajdas Film ist in Russland bereits mehrfach gezeigt
worden, auch im staatlichen Fernsehen; allerdings wurde eine geplante
Vorführung im Oktober dieses Jahres aus denselben Gründen unterbunden.
Das Joffe-Zentrum hat die Präsentation abgesagt und bekannt gegeben, die Frage mit dem Ministerium zu klären.
Am Abend des 26. November tauchten indes ein
Vertreter des örtlichen Staatsanwalts unter Begleitung von sieben
Polizisten beim NITs auf, angeblich um sich zu vergewissern, dass der
Film tatsächlich nicht gezeigt wurde. Bei der Gelegenheit erzwangen sie
sich auch zu den anderen Räumlichkeiten der Organisation gewaltsam Zutritt.
26. November 2015
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