Samstag, 10. September 2011

Arsenij Roginskij zur Stalinismus-Diskussion in der UdSSR und Russland

Ein sehr lesenswerter Aufsatz (-> Link) zur Stalinismus-Diskussion in der UdSSR und Russland.


Seit dem „Tauwetter“ ist der Umgang mit Stalin und dem Stalinismus ein Gradmesser für die aktuelle Politik. „Anti-Stalinisten“ plädieren für Freiheit und Reformen, „Stalinisten“ für Ordnung und den starken Staat. Die Geschichtspolitik des Putin-Regimes passt in dieses Modell. Der Rückgriff auf Stalin und den Sieg im Zweiten Weltkrieg sollte dazu dienen, Putins autoritäre Herrschaft zu legitimieren. Antidemokratische Politik ging mit der mythischen Verklärung der totalitären Vergangenheit einher.
Doch der nationalstalinistische Geist droht sich gegen seine Schöpfer zu wenden. Zu dessen Abwehr sowie aus innen- und außenpolitischen Motiven bringen sich Medvedev und Putin nun als „Antistalinisten“ in Position. Die sowjetische Geschichte ist erneut Schauplatz eines Kampfes um die Zukunft des Landes.



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Arsenij Roginskij (1946), Vorsitzender von Memorial, Moskau

Von Arsenij Roginskij erschien in OSTEUROPA: Fragmentierte Erinnerung. Stalin und der Stalinismus im heutigen Russland, in: OSTEUROPA, 1/2009, S. 37–44. Der Text basiert auf  einem Vortrag, den Arsenij Roginskij am 23. Januar 2011 im Rahmen der „Berliner Lektionen“ hielt. Die „Berliner Lektionen“ sind eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der „Berliner Festspiele“ und der „ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius“. Für die Veröffentlichung wurde der Text überarbeitet, die Hinweise auf weiterführende Literatur stammen von der Redaktion.

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