Belastungszeuge widerruft Aussage
Vor einigen Tagen hat in Rostow am Don der Prozess
gegen den Regisseur Oleg Sentsov und Alexander Koltschenko begonnen.
Beide waren im Mai 2014 auf der Krim und unter dem Vorwurf eines
angeblich geplanten Terroraktes verhaftet und nach Moskau deportiert worden,
wo sie bis vor kurzem in Untersuchungshaft saßen. Zum Prozess wurden
sie nach Rostow gebracht. Beide haben von Anbeginn alle Beschuldigungen
bestritten.
Alexej Tschirnyj und Gennadij Afanasjev sind in
diesem Zusammenhang bereits vor einigen Monaten zu sieben Jahren Haft
verurteilt worden. Beide hatten mit den Untersuchungsorganen kooperiert
und ihre (angebliche) Beteiligung an dem geplanten Anschlag gestanden.
In Rostow sollen sie als Belastungszeugen auftreten.
Heute hat indes Gennadij Afanasjev seine belastenden
Aussagen gegen Sentsov und Koltschenko zurückgenommen. Er erklärte,
seine Aussagen seien unter Druck zustande gekommen. Sentsov habe er auf einer Kundgebung flüchtig kennengelernt, danach aber keinen Kontakt mehr mit ihm gehabt.
Oleg Sentsov hatte seinerseits ebenfalls von Misshandlungen in der Untersuchungshaft berichtet
Amnesty International fordert in einer
Stellungnahme, die Terrorismus-Anklage gegen Sentsov und Koltschenko
fallenzulassen und alle Foltervorwürfe gründlich zu untersuchen.
31. Juli 2015
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen