Samstag, 10. Mai 2014

Misshandlungen Verschleppter in der Ostukraine

In der Ostukraine werden nach wie vor zahlreiche Personen festgehalten, die von bewaffneten Kräften entführt worden sind. Einige, die frei kamen, berichten von brutalen Misshandlungen. Human Rights Watch hat die umgehende Freilassung aller Personen gefordert, die sich in den Händen der "selbsternannten Behörden" befinden.

Zu den Freigelassenen gehören auch Serhij Lefter und Artem Deineha, die am 15. April in Slovjansk verschleppt worden waren. Beide wurden über zwei Wochen festgehalten, Lefter zuletzt im SBU-Gebäude.

Serhij Lefter berichtet, er sei in Verdacht geraten, weil er als Journalist für eine polnische Organisation ("Offener Dialog") arbeitete. Über soziale Netze fand man heraus, dass er auf dem Majdan gewesen war, und beschuldigte ihn der "Kollaboration" mit dem "Rechten Sektor". Lefter berichtet ebenfalls von Misshandlungen und betont dabei, dass mit Journalisten weniger brutal verfahren werde als mit anderen Gefangenen. Er nannte ausdrücklich Pavlo Jurov aus Kiev und Denys Hryshchuk aus Donezk, die am 25. April verschleppt wurden und in sehr schlechter Verfassung sind.

Serhij Lefter und Artem Deineha befinden sich inzwischen in Kiew. Der selbsternannte Bürgermeister von Slovjansk hat inzwischen gedroht, "keine Gefangenen" mehr festzuhalten, sondern diese gleich zu töten.

Einen Videobericht von Serhij Lefter über seine Zeit in Gefangenschaft in russischer Sprache finden Sie hier.

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