In der Ostukraine werden nach wie vor zahlreiche
Personen festgehalten, die von bewaffneten Kräften entführt worden sind.
Einige, die frei kamen, berichten von brutalen Misshandlungen. Human
Rights Watch hat die umgehende Freilassung aller Personen gefordert, die
sich in den Händen der "selbsternannten Behörden" befinden.
Zu den Freigelassenen gehören auch Serhij Lefter und Artem Deineha, die am 15. April in Slovjansk verschleppt worden waren. Beide wurden über zwei Wochen festgehalten, Lefter zuletzt im SBU-Gebäude.
Serhij Lefter berichtet, er sei in Verdacht geraten,
weil er als Journalist für eine polnische Organisation ("Offener
Dialog") arbeitete. Über soziale Netze fand man heraus, dass er auf dem
Majdan gewesen war, und beschuldigte ihn der "Kollaboration" mit dem
"Rechten Sektor". Lefter berichtet ebenfalls von Misshandlungen und
betont dabei, dass mit Journalisten weniger brutal verfahren werde als
mit anderen Gefangenen. Er nannte ausdrücklich Pavlo Jurov aus Kiev und Denys Hryshchuk aus Donezk, die am 25. April verschleppt wurden und in sehr schlechter Verfassung sind.
Serhij Lefter und Artem Deineha befinden sich
inzwischen in Kiew. Der selbsternannte Bürgermeister von Slovjansk hat
inzwischen gedroht, "keine Gefangenen" mehr festzuhalten, sondern diese
gleich zu töten.
Einen Videobericht von Serhij Lefter über seine Zeit in Gefangenschaft in russischer Sprache finden Sie hier.
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