Liebe Freunde, ich möchte eine Frage stellen:
- Wem gehört die Krim?
- Die Krim gehört uns!
Sie ist unser durch das Recht der Liebe, durch das
Recht der Verantwortung für das, was dort geschieht.
Weil uns
das nicht gehört, was wir mit beschlagenen Stiefeln betreten, sondern das, was
wir lieben und für das wir Verantwortung empfinden.
In dem kleinen russischen Dorf Kurzy in der Nähe
von Simferopol wurde mein Großvater geboren, seine Mutter war die Tochter des
Pfarrers aus dem estnischen Nachbardorf, und sein Cousin war mit einer
Ukrainerin verheiratet.
Und in diesem Dorf Kurzy, wohin mich mein
Großvater mitnahm, als ich 14 Jahre alt war, hörte ich zum ersten Mal von der
Tragödie der Krimtataren. Und vielleicht habe ich mich dabei zum ersten Mal als
Bürgerin dieses Landes gefühlt, weil ich zum ersten Mal Schmerz und Scham für
die eigene Heimat empfunden habe. Und dieses Gefühl der Verantwortung, auch
Liebe zur Heimat, das verbindet uns heute hier. Unserer Staatsmacht heute, die
vollkommen verantwortungslos und sehr leichtsinnig handelt, ist es völlig
verloren gegangen.
Deshalb sollte sich heute jeder von uns als Bürger
fühlen, Verantwortung übernehmen für unser Land und dafür, was in unserem Namen
getan wird. Und wir alle, die wir uns hier versammelt haben, verstehen das.
Russland soll frei sein! Die Ukraine soll frei
sein! Und auf unserem gesamten Planeten soll Frieden sein! Dafür tragen wir
heute die Verantwortung.
Und noch etwas. Man versucht uns jetzt einzureden,
dass Flüchtlingsströme aus der Ukraine kommen, die Migrationsbehörden in Moskau
und anderen Regionen der Russischen Föderation bereiten sich auf die Aufnahme
vor. Es heißt, es seien schon einige Hunderttausend Flüchtlinge aus der Ukraine
in Russland. Meine Freunde, ich beschäftige mich schon zwei Jahrzehnte und
länger mit der Thematik von Flucht und Migration. Und ich kann ganz sicher
sagen, das ist nicht wahr. In keinem einzigen der Grenzbezirke, wo sich unsere
Beratungsstellen befinden, hat irgendjemand an der Grenze eine
Flüchtlingsansammlung aus der Ukraine entdeckt.
Als allerdings Flüchtlinge aus Syrien und Ägypten
nach Russland strömten, als während der zwei Tschetschenien-Kriege unsere
inneren Flüchtlingsströme von dort kamen, waren unsere Aufnahmeheime gefüllt
mit Menschen, die Unterstützung brauchten, die einen Zufluchtsort suchten. Bei
niemandem von uns sind jetzt ukrainische Verwandte untergekommen, die vor
Verfolgung fliehen und um ihr Leben fürchten müssten. Niemand bringt sich in
Sicherheit vor der ukrainischen Staatsmacht oder davor, was auf dem Maidan
passiert ist. Wenn sich heute ukrainische Staatsbürger an die Migrationsbehörden
wenden, dann sind das solche, die schon Jahre in Russland leben und jetzt ihren
Status legalisieren wollen, so wie viele unserer Mitbürger aus früheren
Sowjetrepubliken. Möglicherweise haben sie jetzt die Chance, ihren Status zu
legalisieren, und ich freue mich sehr für sie.
Freiheit für Russland, Freiheit für die Ukraine!
Freiheit für alle Menschen auf der Welt!
Übersetzung: Sabine
Erdmann-Kutnevič
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