Am Samstag hat es in Russland wieder mehrere
eindrucksvolle Kundgebungen gegen die offizielle Politik gegenüber der
Ukraine und einen möglichen Krieg gegeben. Die größten fanden in Moskau
und Petersburg statt, kleinere, zum Teil Mahnwachen, auch in Syktyvkar,
Nizhnij Novgorod und Kaliningrad.
In Moskau nahmen über 50.000 Personen an dem
genehmigten „Friedensmarsch“ teil, darunter viele führende Mitglieder
von MEMORIAL. Svetlana Gannuschkina und Oleg Orlov traten auf der Abschlusskundgebung auf.
In Petersburg nahmen an einer nicht genehmigten
Kundgebung etwa 500 Personen teil. Anders als vor zwei Wochen, wo es zu
vielen Festnahmen gekommen war, griffen die in großer Zahl präsenten Polizeikräfte diesmal nicht ein.
Auf allen Kundgebungen wurde die russische Regierung
dazu aufgerufen, ihre Truppen aus der Krim abzuziehen, sich nicht in
die inneren Angelegenheiten der Ukraine einzumischen und es nicht zu
einem Blutvergießen kommen zu lassen.
In Syktyvkar wurden die drei Teilnehmer der
Mahnwache vor dem Regierungsgebäude Michail Rogatschew (Memorial),
Semjon Tereschonkov und der Journalist Sergej Sorokin festgenommen und
erst nach mehreren Stunden wieder freigelassen.
Im Moskau fand ebenfalls eine Kundgebung zur
Unterstützung des Regierungskurses gegenüber der Ukraine statt. Die
Teilnehmer, Anhänger von „Sutj vremeni“ (Wesen der Zeit, eine
prosowjetische Organisation unter Leitung von Sergej Kurginjan)
präsentierten sich in einem paramilitärischen Aufmarsch in einheitlichen
roten Jacken.
Auf dieser Kundgebung wurde der Majdan als Werk
einer verbrecherischen nazistischen Clique diffamiert und vor
möglichen Auswirkungen in Russland gewarnt, gegen die die russische
Führung unbedingt einschreiten müsse. Auf dieser Kundgebung wurden neben
russischen Fahnen auch die des syrischen Assad-Regimes mitgeführt.
17.3.2014
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