Vorstand: "RT Deutsch und Sputnik sind kein Beitrag zur Meinungsvielfalt"
MEMORIAL Deutschland e. V., Mitglied der
Internationalen Gesellschaft MEMORIAL (Sitz in Moskau), warnt vor einer
Zunahme russischer Propaganda in deutschsprachigen Medien.
Mit immer umfassenderen Angeboten versucht die staatlich gelenkte Medienholding „Rossija Segodnja“ über ihre Dienste „RT Deutsch“ (Russia Today) und „Sputnik/Radio SNA“ (Sputnik News Agency) Einfluss auf die Meinungsbildung in Deutschland zu nehmen. Häufige Mittel sind dabei die Verbreitung von Unwahrheiten, Verkürzungen und Verfälschungen.
Laut Medienberichten versucht die russische
Staatsholding aktuell verstärkt deutsche Radiopartner zur Verbreitung
ihrer Nachrichten und Informationsangebote zu gewinnen. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ (Ausgabe vom 2.09.2015)
berichtet, wurden aus diesem Grund mehrere Radiosender vom
Tochterunternehmen Sputnik angeschrieben. Es gehe darum, Sendezeit von
ein bis zwei Stunden täglich beziehungsweise einige Nachrichtenblöcke
von jeweils 20 Minuten für den Dienst in deutscher Sprache zu erhalten.
Dazu erklärt der Vorstand von MEMORIAL Deutschland:
„Wir warnen ausdrücklich vor einer Annahme dieser
Offerten. Jeder Sender in Deutschland, der Programme von „Sputnik/Radio
SNA“ oder auch das TV-Fenster „Der fehlende Part“ von RT Deutsch
übernimmt, sei es als Geschäftsmodell oder aus ideologischen Gründen,
muss sich bewusst sein, dass er sich der vorsätzlichen Verbreitung von
Propaganda und Desinformation mitschuldig macht.
Während erste Anbieter in Deutschland der russischen Staatsholding bereits freizügig Sendeflächen einräumen, ist in Russlands Radio und TV kaum noch sachliche und unabhängige Berichterstattung möglich. Dort wie hier versucht der Kreml mit Verdrehungen und Falschmeldungen vom Fließband das Meinungsbild zugunsten der russischen Politik zu beeinflussen, unteranderem um die Intervention in der Ukraine zu rechtfertigen.
RT und Sputnik/Radio SNA sind russische Staatsmedien par excellence, von Präsident Putin ins Leben gerufen und vom Kreml bezahlt. Sie sind Programme eines Staates, der gegen Homosexuelle, Kaukasier und sonstige Minderheiten, die Ukraine und unabhängige Medien hetzt; in dem im Jahr 2015 neue Stalin-Büsten und Gedenkstätten entstehen und staatsunabhängige Nichtregierungsorganisationen ihre Arbeit einstellen müssen.
Die Übernahme von Programmangeboten wie RT Deutsch oder Sputnik/Radio SNA hat daher nichts mit einem Beitrag zur Meinungsvielfalt zu tun, sondern ist Teil eines Informationskrieges gegen Demokratie und westliche Werte. Wer sich ernsthaft für die Menschen und Menschenrechte in Russland interessiert, der geht nicht der staatlichen russischen Propaganda auf den Leim.“
Während erste Anbieter in Deutschland der russischen Staatsholding bereits freizügig Sendeflächen einräumen, ist in Russlands Radio und TV kaum noch sachliche und unabhängige Berichterstattung möglich. Dort wie hier versucht der Kreml mit Verdrehungen und Falschmeldungen vom Fließband das Meinungsbild zugunsten der russischen Politik zu beeinflussen, unteranderem um die Intervention in der Ukraine zu rechtfertigen.
RT und Sputnik/Radio SNA sind russische Staatsmedien par excellence, von Präsident Putin ins Leben gerufen und vom Kreml bezahlt. Sie sind Programme eines Staates, der gegen Homosexuelle, Kaukasier und sonstige Minderheiten, die Ukraine und unabhängige Medien hetzt; in dem im Jahr 2015 neue Stalin-Büsten und Gedenkstätten entstehen und staatsunabhängige Nichtregierungsorganisationen ihre Arbeit einstellen müssen.
Die Übernahme von Programmangeboten wie RT Deutsch oder Sputnik/Radio SNA hat daher nichts mit einem Beitrag zur Meinungsvielfalt zu tun, sondern ist Teil eines Informationskrieges gegen Demokratie und westliche Werte. Wer sich ernsthaft für die Menschen und Menschenrechte in Russland interessiert, der geht nicht der staatlichen russischen Propaganda auf den Leim.“
MEMORIAL Deutschland ruft die Veranstalter sämtlicher Medienplattformen auf, Meldungen und Programminhalte von „Rossija Segodnja“ sorgfältig auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen und von automatisierten Übernahmen abzusehen.
Pressekontakt:
presse@memorial.de
15. September 2015
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