MEMORIAL International ist mit dem Vittorio-Foa-Preis ausgezeichnet worden.
Vittorio Foa (1910-2008) gehörte zur europäischen
linken Bewegung. Als Antifaschist wurde er 1935 zu 15 Jahren Haft
verurteilt. Nach acht Jahren Haft 1943 entlassen, beteiligte er sich an
der Widerstandsbewegung und schloss sich dem Komitee für nationale
Befreiung (Comitato di Liberazione Nazionale) an.
Nach dem Krieg setzte er seine politischen
Aktivitäten fort, in erster Linie als Gewerkschaftler, außerdem als
Journalist und Historiker (hier mit Schwerpunkt auf der Arbeiter- und
Gewerkschaftsbewegung).
Der nach ihm benannte Preis wurde 2013 gestiftet. Er soll historische
Forschung, insbesondere die der italienischen und internationalen
politischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, fördern. Die von Carlo
Ginzburg geleitete Jury beschloss, MEMORIAL International mit dem
Preis zu ehren, eine Gesellschaft, die, so die Jury, "sich dem Schutz
der Menschenrechte in den ehemaligen Republiken der Sowjetunion widmet
und die eine außergewöhnliche Sammlung historischer Dokumente besitzt,
durch die sie die Leiden der - größtenteils aus politischen Motiven -
Verfolgten öffentlich macht, in Büchern, Aufsätzen, Ausstellungen und im
Internet. Das wichtigste Projekt von MEMORIAL ist natürlich die
Tragödie des GULAG."
Arsenij Roginskij hat den Vittorio-Foa-Preis am 18. Oktober in Formia entgegengenommen.
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