Ales Bjaljatski, politischer Gefangener in Belarus, ist am 30.
September mit dem Václav-Havel-Preis für Menschenrechte ausgezeichnet
worden, den die Parlamentarische Versammlung des Europarats (PACE) in
diesem Jahr erstmals verliehen hat. Dieser Preis soll Personen für ihren
herausragenden Einsatz für Menschenrechte würdigen. 2012 war Bjaljatski
bereits von der Heinrich-Böll-Stiftung mit dem Petra-Kelly-Preis geehrt
worden. Er wurde bereits mehrfach, zuletzt im Februar dieses Jahres,
für den Nobelpreis nominiert, ebenso ist er in der engeren Wahl für den
Sacharov-Preis des Europäischen Parlaments.
Bjaljatski ist Vorsitzender der Menschenrechtsorganisation Vjasna, zu
deren Gründern er 1996 gehörte und die 2003 verboten wurde (das
belorussische Obersten Gericht hat ihre Registrierung annulliert). Seit
2007 ist er Vizepräsident der FIDH (Fédération internationale des ligues
des droits de l’Homme, ein Dachverband mehrerer
Menschenrechtsorganisationen). Er hatte sich über zwei Jahrzehnte
intensiv für Opfer politischer Verfolgungen in seinem Land eingesetzt.
Im August 2011 wurde er verhaftet und am 24. November 2011 zu
viereinhalb Jahren Freiheitsentzug wegen angeblicher Steuerhinterziehung
verurteilt. – Für den inhaftierten Bjaljatski nahm seine Frau, Natalia
Pintschuk, den Preis entgegen.
Mit Václav Havel war Bjaljatski persönlich bekannt. Drei Tage vor
seinem Tod richtete Havel an ihn und eine Reihe weiterer politischer
Gefangener in Belarus einen Brief aus Anlass des bevorstehenden
Jahreswechsels, in dem er sie seiner Unterstützung versicherte.
Siehe auch: http://freeales.fidh.net/2013/09/bialiatski-receives-pace-human-rights-prize/
http://freeales.fidh.net/2011/12/havels-last-letter-to-belarusian-jailed-activists/
http://www.hro.org/node/17576
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen