Mitglied des Menschenrechtsrats beim russischen Präsidenten wird Einreise in die Ukraine verwehrt
Andrej Jurov, Mitglied des Menschenrechtsrats beim
russischen Präsidenten, in dem er die ständige Kommission zur
Beobachtung der Menschenrechtslage im Ausland leitet, ist vor einigen
Tagen die Einreise in die Ukraine verwehrt worden.
Er hatte dort an einer internationalen Konferenz teilnehmen und sich
mit der Menschenrechtsbeauftragten des ukrainischen Parlaments treffen
wollen. Begegnungen mit Vertretern der Opposition waren nicht geplant.
Jurov wurde in Kiew bei der Einreise erklärt, er sei
in der Ukraine „persona non grata“, sein Name finde sich in einem
Verzeichnis von Personen, deren Einreise in die Ukraine verboten oder
unerwünscht sei – wie lange dies gelte, wurde nicht mitgeteilt. Jurovs
Pass wurde dem Flugkapitän der Maschine übergeben, mit der er nach
Moskau zurückflog. In Moskau erhielt er von den Beamten seinen Pass
zurück sowie ein Protokoll über seine Ausschaffung.
Jurov hatte die Ukraine regelmäßig und zuletzt vor
zwei Wochen besucht, um sich in Kiew, Charkow und Donezk mit Vertretern
der Behörden und mit Personen zu treffen, die Opfer von Polizeigewalt
und Drangsalierungen von Seiten der Behörden geworden waren. Am 4.
Februar hatte er in Moskau eine Pressekonferenz abgehalten und die
Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine kritisiert.
Human Rights Watch hat gegen Jurovs Ausweisung protestiert.
Ebenso haben sich der russische Menschenrechtsbeauftragte Vladimir
Lukin sowie der Menschenrechtsrat eingeschaltet. Dessen Vorsitzender hat
ein Schreiben an den russischen Außenminister Lavrov gerichtet.
Angesichts der Erklärungen der ukrainischen Führungen über die
„Bedeutung multilateraler Kontakte und der Intensivierung der Kontakte
zur Russischen Föderation, auch im Hinblick auf die Lösung der
gegenwärtigen politischen Krise“ sei diese Maßnahme befremdlich. Fedotov
bittet Lavrov, Schritte einzuleiten, um diese Situation zu regeln und
eine Wiederholung solcher Fälle auszuschließen.
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