Mittwoch, 6. Juli 2011

Magnizkijs Tod in U-Haft aufgeklärt

Der ehemalige Anwalt des Hermitage Capital Fonds war am 16.11.2009 nach Berichten der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 27.12.2009 eines qualvollen Todes gestorben. Als unmittelbare Ursache seines Todes wurde nunmehr eindeutig die Unterlassung medizinischer Hilfeleistung für den chronisch erkrankten Magnizkij festgestellt.
Magnizkij war während seiner Haft weder auf chronische Krankheiten untersucht noch mit notwendigen Medikamenten versorgt worden.
Der Sprecher des Untersuchungsausschusses, Vladimir Markin, bestätigte dies am 04.07.2011 gegenüber RiaNovosti. Die Schuldigen seien ermittelt und würden demnächst vor Gericht gestellt.
Magnizkij hatte kurz vor seinem Tod die Veruntreuung russischer Haushaltsmittel in Höhe von mehreren Milliarden Rubel durch Vertreter der Sicherheitsbehörden bekannt gemacht. Unmittelbar darauf wurde er wegen Steuerhinterziehung festgenommen.
Bereits Ende April waren Mitglieder des Menschenrechtsrates beim russischen Präsidenten zu dem Schluss gekommen, dass das gesamte Strafverfahren gegen Sergej Magnizkij „von Angehörigen des Innenministeriums und des Nachrichtendienstes FSB“ fingiert worden sei.
Mara Poljakova, Mitglied des Menschenrechtsrates, erklärte darüber hinaus, dass an den Ermittlungen im Falle Magnizkij auch Personen beteiligt waren, die offensichtlich „belastet“ gewesen seien und wegen des bestehenden Interessenskonflikts an der Aufklärung nicht hätten beteiligt werden dürfen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen